Das Froschparadies

Hallo liebe Leser,

schon sehr bald nach Fertigstellung des Teichs stellte sich ganz von selbst der erste kleine Teichfrosch (rana perezi) ein. Ich taufte ihn Fridolin und ging täglich hoffnungsvoll gucken, ob er auch noch da war! Welch eine Freude jedes Mal, wenn ich ihn entdeckte!

Nun, lange sollte Fridolin nicht alleine bleiben. Tag für Tag entdeckte ich mehr und mehr Teichfrösche, die mich zunächst alle verängstigt und scheu anguckten und sofort abtauchten, wenn ich ihnen zu nahe kam. Aber ansonsten schien ihnen das Gewässer sehr zuzusagen. Mit langen Zügen durchquerten und erkundschafteten sie den Teich, sonnten sich genüsslich gemeinsam auf den Felsen im flachen Teil und an den Randzonen, kletterten auf die ersten hochspriessenden Seerosen . Eine Idylle, wie ich sie mir in den kühnsten Träumen nicht gewagt hätte auszumalen!

Bald schon fingen die Männchen an zu quaken. Aha! Die Paarungszeit näherte sich und Reviere mussten gesichert werden. Hatten die Frösche bis dahin in trauter Gemeinsamkeit die sonnigen Wintertage genossen, war nun Schluss mit lustig und die Männchen rasselten und quakten den ganzen Tag. Und auch nachts. Musik in meinen Ohren! Was ich von einem Laubfroschkonzert – dazu an anderer Stelle mehr – nicht unbedingt immer sagen kann!

Nun, die Teichfrösche sorgten für reichlich Nachwuchs. Bis zu 300 Fröschen habe ich im grossen Teich gezählt. Ganz klar überbevölkert, denn die Kleinsten traf ich überall im Garten hoppelnd auf der Suche nach Futter und Wasser, wo auch sie einen Platz hätten. Schrecklich, diese armen verstossenen Tiere zu sehen. Flugs legte ich noch acht Miniteiche (fertige Plastikbecken aus dem Gartenzentrum) an. Reinste Froschkindergärten waren das bald!

Einige dieser Miniteiche besuchte ich sehr häufig, andere nur, wenn irgendwas gemacht werden musste. Ich wollte nämlich schauen, ob sich am Verhalten der Frösche etwas ändert, wenn ein Mensch oft in der Nähe ist oder nicht. Na, und ob diese Tiere ein anderes Verhalten zeigten!

Bei den wenig besuchten Miniteichen ergriffen die heranwachsenden Frösche sofort die Flucht, wenn sie auch nur meinen Schatten gewahrten. Ganz anderes dagegen die Frösche, die mich tagtäglich sahen. Bald schon blieben sie einfach vertrauensvoll genau dort liegen, wo ich sie antraf und schienen mich treuherzig anzugucken. Ich versicherte ihnen, dass ich tatsächlich ein Tier sei, vor dem sie keine Angst zu haben brauchen. Erkennen sie menschliche Stimmen? Meinen Erfahrungen nach zu urteilen ja, denn dieses Verhalten zeigten sie nur mir gegenüber nicht aber so auf Anhieb bei Besuchern.

Der Hochsommer kam und die Fliegen mit ihm. An Nahrungsmangel brauchte da diese grosse Froschpopulation nicht zu leiden. Mich piesakten die Plagegeister auch oft genug, wenn ich so an den Teichrändern hockte. Und dann geschah, womit ich niemals gerechnet hatte: diese an mich gewöhnten Frösche vergassen ihre letzte Scheu und schnappten sich die Fliegen von meinen Armen und Beinen. Und mehr noch: hockten sie einmal in der Handfläche, konnte ich diese sogar vorsichtig anheben, ohne dass diese Bewegung irgendeine Fluchtreaktion ausgelöst hätte.

Aber ich konnte auch viele andere Verhaltensweisen so sehr genau aus allernächster Nähe intensiv beobachten. Revierverhalten, Streitigkeiten, Imponiergehabe, Paarungen, Kannibalismus oder einfach auch die traute Winterruhe, in der alle Rivalitäten vergessen sind und alle Frösche still zusammenrücken, um gemeinsam die Wintersonne zu geniessen, bis ... ja bis ... das Frühjahr naht und das Revierverhalten wieder von vorne losgeht!

Und was die anfängliche Überpopulation anbetrifft: inzwischen wohnt ein Waldkauz hier und auch Schlangen scheinen sich kräftig im Teich zu bedienen. Aber die grünen Grinsemänner haben sehr viele Versteckmöglichkeiten in allen Teichen und viele, viele nutzen sie wohl auch clever!

Auf diesen Seiten nun werde ich die vielen netten Abenteuer und lustigen Anekdoten rund um die grinsenden spanischen Wasserfrösche in Wort und Bild erzählen. Und da beinahe täglich etwas los ist, lohnt es sich, immer mal wieder hier hereinzuschauen. Es gibt immer was zum Schmunzeln!

Alle informativen und sachlichen Berichte rund um die spanischen Wasserfrösche finden Sie unter "heimisches Biotop".

Herzliche Grüsse aus dem Froschparadies

Birgit

Alle Bilder ©copyright by Birgit Kremer
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